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Alexa, wem schickst du meine Daten?

Lesedauer: 6 Minuten

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In unserer zunehmend vernetzten Welt sind sprachgesteuerte virtuelle Assistenten wie Amazon Alexa zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Diese mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Assistenten bieten Komfort und Benutzerfreundlichkeit, indem sie es den Nutzer*innen ermöglichen, durch Dialoge in natürlicher Sprache mit verschiedenen Webdiensten zu interagieren. Mit der zunehmenden Beliebtheit virtueller Assistenten wächst jedoch auch die Sorge um den Datenschutz und die Datensicherheit.

Hey APOCRAT, gib mir einen Überblick

In diesem Blog-Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Alexa Skill-Ökosystem und gehen dabei auf die Untersuchungen ein, die in dem Paper "Hey Alexa, is this Skill Safe? Taking a Closer Look at the Alexa Skill Ecosystem" durchgeführt wurde. Wer sich vor dem Lesen dieses Artikels tiefer mit der Thematik beschäftigen will, findet hier das Video mit der Zusammenfassung durch einen der Autoren.

Die Ergebnisse der Studie beleuchten die Einschränkungen und potenziellen Risiken im Zusammenhang mit Anwendungen von Drittanbietern, den sogenannten Alexa Skills. Diese Skills erweitern zwar die Funktionalität von Alexa, indem sie eine breite Palette von Diensten anbieten, werfen aber auch berechtigte Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und des Datenschutzes der Nuter*innen auf.

Am Ende dieses Artikels werden Sie ein tieferes Verständnis für die Datenschutzbedenken innerhalb des Alexa-Skill-Ökosystems und die Bedeutung des Zustimmungsmanagements für den Schutz Ihrer persönlichen Daten gewinnen.
Begleiten Sie uns auf dieser Reise und erforschen Sie das empfindliche Gleichgewicht zwischen dem Komfort sprachgesteuerter virtueller Assistenten und der kritischen Notwendigkeit des Datenschutzes in einer ständig vernetzten Welt.

Herausforderungen bei der Transparenz der Skill-Aktivierung

Die Untersuchung zeigt, dass Angreifer Skills unter Verwendung bekannter Firmennamen veröffentlichen können und dabei das Fehlen einer automatischen Erkennung von Verstößen gegen Marken Dritter ausnutzen. Amazons Vertrauen in die manuelle Überprüfung macht es anfällig für menschliche Fehler. Infolgedessen können Nutzer*innen Phishing-Angriffen ausgesetzt sein, die von böswilligen Akteuren gestartet werden.

Schwachstellen bei der Veröffentlichung von Skills

Die Untersuchung zeigt, dass Angreifer Skills unter Verwendung bekannter Firmennamen veröffentlichen können und dabei das Fehlen einer automatischen Erkennung von Verstößen gegen Marken Dritter ausnutzen. Amazons Vertrauen in die manuelle Überprüfung macht es anfällig für menschliche Fehler. Infolgedessen können Nutzer*innen Phishing-Angriffen ausgesetzt sein, die von böswilligen Akteuren gestartet werden.

Alexa skill workflow aus "Hey Alexa, is this Skill Safe? Taking a Closer Look at the Alexa Skill Ecosystem"

Manipulation von Skills zur Preisgabe sensibler Daten

Die Studie hebt hervor, dass Angreifer Codeänderungen an genehmigten Fertigkeiten vornehmen können, um Benutzer*innen zur Preisgabe sensibler Informationen zu zwingen. Während des Zertifizierungsprozesses können Angreifer ruhende Absichten registrieren, die nie ausgelöst werden, um den Verdacht zu entgehen. Nach der Zertifizierung ändern sie dann den Backend-Code, um ruhende Absichten auszulösen, was zu einer Gefährdung von Benutzerdaten führen kann.

Angriff auf Skills aus "Hey Alexa, is this Skill Safe? Taking a Closer Look at the Alexa Skill Ecosystem"

Unzureichender Schutz von sensiblen Daten

Das Paper deckt Schwachstellen bei der Vermittlung von sensiblen Datentypen durch Alexa auf. Angreifer können direkt erlaubnisgeschützte Datentypen anfordern und so die vorgesehenen Schutzmaßnahmen umgehen. Selbst wenn Angreifer integrierte Datentypen verwenden, werden Skills, die sensible Daten abfragen, nicht entsprechend gekennzeichnet. Dieser konzeptionelle Fehler erschwert es den Benutzer*innen, zu erkennen, wer ihre Daten sammelt, und verwischt den Unterschied zwischen echten und "nachgebauten" Skills.

Bewertung von Skill Squatting-Mustern

Obwohl die Studie verschiedene Skill-Squatting-Muster identifiziert, findet sie keine Hinweise auf systematischen böswilligen Missbrauch in der realen Welt. Diese Nichtentdeckung kann jedoch auf die von Amazon angewandten Strategien zur Schadensbegrenzung zurückgeführt werden, die durch frühere Untersuchungen beeinflusst wurden. Nichtsdestotrotz ist das Verständnis dieser Squatting-Ansätze entscheidend für die Abschwächung potenzieller Risiken.

Faktoren, die den Erfolg von Skill Squats beeinflussen

Bestimmte Ansätze innerhalb jedes Skill Squatting-Musters haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Fähigkeiten erfolgreich besetzt werden. Eine korrekte/akzeptierte Rechtschreibung erhöht die Chancen, die erwartete Fertigkeit auszulösen, während Änderungen bei der Zeichensetzung die Aktivierungsraten verringern. Auch die Wortabstände spielen eine Rolle, wobei gemeinsame Wörter häufiger erfolgreich sind.

Datenschutzrichtlinien in Skill-Kategorien

Die Studie unterstreicht die Verbreitung von Datenschutzrichtlinien in den verschiedenen Skill-Kategorien. Nur 13,6 % der Skills in der Kategorie "Kinder" enthalten eine Datenschutzrichtlinie, obwohl strengere Kontrollen möglich sind und die Privatsphäre von Kindern geschützt werden muss. Ähnlich verhält es sich in der Kategorie "Gesundheit und Fitness", wo mit 42,2 % etwas mehr Datenschutzrichtlinien vorhanden sind. Als Befürworter des Datenschutzes sind wir der Meinung, dass sowohl für "Kinder" als auch für "Gesundheit" höhere Standards für den Datenschutz gelten sollten. Es ist wichtig anzumerken, dass die Federal Trade Commission (FTC) Skills in der Kategorie "Kinder" genau auf mögliche Verstöße gegen den Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) überwacht, was die Bedeutung strengerer Kontrollen in diesen Bereichen unterstreicht. Wie aktuell dieses Thema ist unterstreicht diese Presseaussendung der FTC.

Die Untersuchung zeigt, dass 90 % der Skills in den USA, die um Erlaubnis bitten, eine gültige Datenschutzrichtlinie enthalten. Allerdings führen etwa 10 % der Links zu nicht gefundenen Seiten, Serverproblemen oder nicht registrierten Domänen. Interessanterweise leiten einige Websites (insgesamt 30) die Nutzer*innen auf die Homepages anderer Skills weiter, was auf Unstimmigkeiten bei der Einhaltung der Datenschutzrichtlinien hinweist.

Lücken in der Offenlegung von Datentypen

Etwa 23,3 % der Datenschutzrichtlinien geben nicht vollständig Auskunft über die Datentypen, die mit den vom Skill angeforderten Berechtigungen verbunden sind. Insbesondere ein erheblicher Teil der Skills (33,1 %), die auf die Berechtigung "Vollständiger Name" zugreifen, legen die Erhebung solcher Daten in ihren Datenschutzrichtlinien nicht offen, was möglicherweise Bedenken hinsichtlich der Datennutzung und des Nutzerbewusstseins weckt.

Herausforderungen bei Vorlagen für Datenschutzrichtlinien

In der Studie wird festgestellt, dass die verwendeten Vorlagen für Datenschutzrichtlinien in 46 Skills möglicherweise nicht den Vorschriften entsprechen. Entwickler verlassen sich häufig auf Vorlagen oder Templates für Privacy Policies, was zu Unstimmigkeiten zwischen den angeforderten Berechtigungen und den Angaben in den Richtlinien führt. Dies unterstreicht einen grundlegenden Fehler im derzeitigen Veröffentlichungsmodell der App-Märkte, bei dem Entwickler Zugang zu den personenbezogenen Daten der Nutzer haben, ohne ausreichende Anleitung zur Erstellung angemessener Datenschutzrichtlinien. Dieser Mangel an Transparenz führt letztlich dazu, dass die Last der Datenschutzrisiken den Endnutzern aufgebürdet wird.

Im Einklang mit APOCRATs Mission entsprechen diese Erkenntnisse unserem Engagement für die Stärkung der Nutzer:innen und den Schutz ihrer Privatsphäre. Durch das Verständnis der Risiken und die Implementierung effektiver Consent Management-Strategien können wir die Kontrolle der Nutzer:innen verbessern und die verantwortungsvolle Nutzung personenbezogener Daten in der IoT-Landschaft sicherstellen.

Kontakt
Partner & Sales Manager: Alexander Jürgens
E-Mail-Adresse: office@apocrat.at
Mobil: +43 676 4025255