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Daten sind entscheidend

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Der Anschein trügt. Das intelligente zu Hause von heute fußt nicht auf glitzernden Geräten oder einem Dickicht aus Leitungen und Schnittstellen, sondern dem Gold unserer Zeit: Daten. Doch Vorsicht! Daten entsprechen weniger einem felsenfesten Fundament als einem wackligen Kartenhaus, das bei falschem Umgang jederzeit in sich zusammenfallen kann. Um den Einsturz und damit den Verlust der entscheidenden Erfolgsquelle von Smart Homes weltweit zu vermeiden, braucht es in erster Linie eins: Wissen. Genau deshalb versucht dieser Blogbeitrag kurz und knapp zu erklären, für welche Verwendungszwecke Smart Home Unternehmen Daten verarbeiten und was es braucht, um das auch weiterhin tun zu können.

Hello Data, my old friend

Die schiere Anzahl an Daten, die durch die verschiedenen Applikationen in vernetzten Häusern gesammelt wird, ist kaum zu überblicken. Das begründet sich einerseits auf der großen Auswahl an Geräten, die von Stehlampen mit Helligkeitssensoren über Türsprechanlagen mit Kamera bis hin zu intelligenten Steckdosen reichen, sowie deren immer weiter verbreitete Anwendung. Andererseits ist sie auf die Vielzahl von Verwendungszwecken und Services zurückzuführen, die Unternehmen so ermöglicht werden. Einige dieser Verwendungszwecke hat der Branchenverband Bitkom in seinem letztes Jahr veröffentlichten Leitfaden „Neue Mehrwerte im Smart Home durch Daten“ näher beschrieben:

Unmittelbare Steuerung

Daten werden benötigt, um von Nutzer*innen gewünschte Aktionen durchzuführen und damit definierte Zustände, wie etwa eine spezifische Raumtemperatur, zu erzeugen. Hierbei ist die Speicherung der gesammelten Daten noch nicht mit inbegriffen. Ohne Daten können demnach keine grundlegenden Services und Funktionen angeboten werden.

Verbesserung der Regelung

Hier werden Konfigurationsdaten eingesetzt, um erweiterte Funktionen umzusetzen. Beispielsweise können dadurch, neben einer einzigen Soll-Temperatur, an die sich der Heizkörper durch die vom Thermostat gemessenen Daten anpasst, nun mehrere Soll-Temperaturen für unterschiedliche Zeitpunkte festgelegt werden.

Visualisierung von Daten

Nach der Speicherung der Daten können diese in der Steuerzentrale oder einer App auf einem Smartphone oder Tablet anschaulich präsentiert werden. Damit geben Unternehmen ihren Kund*innen die Möglichkeit, die von ihren Geräten gesammelten Daten zu analysieren und ihr Verhalten dahingehende anzupassen.

Steuerung von außerhalb

Um ihren Kund*innen die Steuerung auch von unterwegs zu ermöglichen, werden die generierten Daten in einer Cloud gespeichert.

Übergreifende Betrachtung in der Cloud

Durch die Analyse der Daten mehrere vernetzter zu Hause in der Cloud können Kund*innen ihre Werte mit anderen vergleichen. Das kann Nutzer*innen durch Gamification etwa zum Einsparen von Energie motivieren.

Statistische Zwecke

Die in Smart Homes verarbeitenden Daten finden nicht nur bei Services für Nutzer*innen Anwendung, sondern auch bei den Unternehmen direkt. Mittels der Kombination von übergreifenden Smart-Home-Daten mit weiteren Informationen, etwa zum Wohnraum oder den darin lebenden Personen, können allgemeine Aussagen getroffenen werden. Diese haben in der Regel für das jeweilige Unternehmen oder andere außenstehende Parteien große Relevanz.

Daten können darüber hinaus noch für Marketing bzw. das Bewerben der Produkte, die Optimierung gewisser Funktionen und Services oder eine mit dem Kundenservice verbundene Fehleranalyse genutzt werden.

Rechtmäßigkeit sichert Erfolg

Die oben beschriebenen Verwendungszwecke zeigen, wie essenziell Daten für das Bereitstellen einer Smart Home Anwendung sind. Um diese auch weiterhin bzw. langfristig nutzen zu können, und damit den Unternehmenserfolg zu sichern, gilt es Daten nur rechtmäßig und basierend auf Datenschutzstandards zu sammeln und verarbeiten.

Das bedeutet, dass es für die Verarbeitung eine Rechtsgrundlage benötigt. Laut der seit 2018 in der gesamten EU angewandten Datenschutzgrundverordnung kann das folgende Möglichkeiten bedeuten:

  • Es liegt die Einwilligung der Nutzer*innen vor

  • Die Verarbeitung ist für Erfüllung eines Vertrages oder einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich

  • Die Verarbeitung ist für den Schutz von lebenswichtigen Interessen erforderlich

  • Die Verarbeitung ist zur Wahrnehmung einer Aufgabe im öffentlichen Interesse erforderlich

  • Die Verarbeitung ist zur Wahrnehmung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich

Das Verfahren des Einholens, Durchsetzens und Dokumentierens von Einwilligungen ist in der Praxis weit verbreitet. Doch auch hier gilt es einige Dinge zu beachten, die Vermeidung von Dark Patterns etwa ist eines davon. Grundsätzlich müssen Einwilligungen auf rechtmäßige und transparente Weise, für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke sowie für den jeweiligen Zweck angemessen erfolgen. Ein rechtmäßige Einwilligung bedeutet weiter, dass die betroffene Person die Einwilligung auf freiwilliger und informierter Basis sowie als unmissverständliche Willensbekundung zu geben hat. Schließlich muss die Einwilligung in verständlicher und leicht zugänglicher Sprache verfasst sein und jederzeit so einfach widerrufen werden können, wie sie gegeben wurde.

Wer auf Rechtmäßigkeit achtet, garantiert damit nicht nur die langfristige Nutzung von Daten, sondern auch das Vermeiden von Strafen und den Aufbau von Vertrauen bei Kund*innen.

Kontakt
Partner & Sales Manager: Alexander Jürgens
E-Mail-Adresse: office@apocrat.at
Mobil: +43 676 4025255